Berufe im Handwerk: Starten Sie Ihre Karriere
Gewerblich-technische Lehrberufe bieten dir vielseitige Beschäftigungsmöglichkeiten: Handwerksjobs gibt es sowohl in großen Industriekonzernen als auch in kleinen und mittelständischen Unternehmen, die den regionalen Handwerkskammern angeschlossen sind. Die offenen Stellen decken dabei vielfältige Bereiche ab: Von der Metallverarbeitung und Rohstoffbeschaffung über die Nahrungs- und Genussmittelindustrie sowie die IT- und Elektrobranche bis hin zur Ver- und Entsorgung eröffnen sich viele Möglichkeiten.
Gewerblich-technische Lehrberufe: vom Fachverkäufer bis zur Verfahrensmechanikerin
Überwiegend erfordern gewerblich-technische Lehrberufe handwerkliche Fähigkeiten und gelten daher als Handwerksberufe. Handwerksjobs in Deutschland haben eine lange Tradition. Über viele Generationen hinweg hat sich das Handwerk weiterentwickelt, und deutsche Fachkräfte für gewerblich-technische Lehrberufe sind international gefragt. Auch in Deutschland gibt es viele offene Handwerksstellen mit unterschiedlichsten Anforderungen und Möglichkeiten. Die Ausbildung in Handwerksberufen dauert in der Regel drei bis dreieinhalb Jahre und wird entweder von der Industrie- und Handelskammer oder der Handwerkskammer betreut. Gewerblich-technische Lehrberufe können auch im Rahmen einer Umschulung erlernt werden. Diese wird oft von der Arbeitsagentur gefördert und dauert in der Regel weniger als die offizielle Lehrzeit, da Vorqualifikationen der Bewerber angerechnet werden können. Nach der abgeschlossenen Berufsausbildung hast du in vielen Handwerksberufen die Möglichkeit, dich zur Technikerin oder zum Meister weiterzubilden. Mit diesen Zusatzqualifikationen verlagert sich dein Tätigkeitsfeld von praktischen Arbeiten hin zu Führungsaufgaben. Meister und Techniker, die in gewerblich-technischen Lehrberufen tätig sind, beschäftigen sich beispielsweise mit der Aufbau- und Ablauforganisation, der Betreuung von Auszubildenden, der Personalplanung, Maßnahmen zur Qualitätssicherung und betriebswirtschaftlichen Inhalten. Ein Abschluss als Techniker oder Meister ermöglicht außerdem den Zugang zu einer Hochschule oder Universität. Gewerblich-technische Lehrberufe können also der Grundstein für ein Studium und eine anschließende Tätigkeit in der oberen Hierarchieebene eines Unternehmens sein. Sie erfordern neben handwerklichen Fähigkeiten auch IT-Kenntnisse und Organisationstalent. Während Handwerksjobs auf dem Bau besonders hohe Anforderungen an die körperliche Belastbarkeit stellen, gehören Tätigkeiten in der IT-Branche zu den körperlich weniger belastenden Jobs. In vielen Bereichen gehört auch der Umgang mit Kunden zum Alltag – zum Beispiel als Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk. Handwerksjobs werden in Vollzeit, Teilzeit und oft auch als Nebenbeschäftigung angeboten. Immer mehr Handwerksstellen bieten außerdem familienfreundliche Arbeitsbedingungen. Während gewerblich-technische Lehrberufe im letzten Jahrhundert hauptsächlich von Männern ausgeübt wurden, übernehmen heute längst auch viele Frauen Handwerksjobs. Dies ist unter anderem dadurch möglich, dass die körperliche Belastung in vielen Fällen durch den Einsatz von Maschinen erheblich reduziert wurde.
Handwerksjobs in der Industrie und im Transportwesen
Viele gewerblich-technische Lehrberufe bietet die Industrie. Zwei der größten Branchen in Deutschland sind der Maschinenbau und die Stahlindustrie. Das Stellenangebot reicht hier von der Fachkraft für Lagerlogistik über den Verfahrensmechaniker, den Elektroniker oder die Schweißerin bis hin zur Informatikkauffrau. Auch klassische Handwerksberufe wie Tischler, Dachdecker oder Heizungsinstallateur werden von großen Unternehmen der beiden Branchen eingestellt. Die KFZ-Branche bietet ebenfalls viele Beschäftigungsmöglichkeiten für gewerblich-technische Berufe: KFZ-Meister, KFZ-Mechatroniker oder -Elektroniker finden Anstellungen bei Speditionen, kleinen KFZ-Werkstätten oder großen Ketten. Gewerblich-technische Lehrberufe der Baubranche umfassen zum Beispiel Bauzeichner, Tätigkeiten im Straßen- und Landschaftsbau, Asphaltbauer, Baugeräteführer sowie Hoch- und Tiefbaufacharbeiter. Viele weitere gewerblich-technische Lehrberufe finden sich in der Nahrungsmittelbranche. Klassische Handwerksberufe wie Fleischer, Bäcker oder Köchin können sowohl in kleinen Familienunternehmen als auch in großen und mittelständischen Betrieben ausgeübt werden. Während die Arbeit in kleinen Betrieben sehr vielfältig ist, bieten große Fleischereien, Bäckereien oder Restaurants andere Herausforderungen. Auch in der Transportbranche gibt es viele gewerblich-technische Lehrberufe: Kraftfahrer, Geräteführer, Fachkraft für Lagerlogistik und KFZ-Mechaniker oder KFZ-Mechatroniker sind häufige Titel in den Stellenangeboten. In vielen großen Unternehmen gibt es attraktive Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Industriekonzerne, die auch im Ausland tätig sind, bieten oft Auslandsreisen für gewerblich-technische Berufe an: Handwerksjobs im Ausland sind vor allem dann gefragt, wenn neue Maschinen aufgebaut oder in Betrieb genommen werden. Manchmal müssen auch Techniker, Meister oder Elektroniker vor Ort unterstützen, wenn ein Problem nicht eigenständig gelöst werden kann. Diese Geschäftsreisen werden meist sehr gut vergütet. Vor allem dank der Gewerkschaften bieten Arbeitsverträge in der Industrie gute Konditionen und tariflich festgelegte Gehälter. Gut ausgebildete Fachkräfte verdienen in Handwerksberufen in der Industrie oft deutlich mehr als tariflich festgelegt, da ihre Arbeitskraft sehr begehrt ist.
Gewerblich-technische Lehrberufe im Handwerk
Während in der Industrie zunehmend Maschinen die Arbeiten ausführen und die Mitarbeiter in Handwerksjobs (zum Beispiel Meister, Mechaniker oder Elektroniker) die Anlagen vor allem überwachen und programmieren, ist die Arbeit in kleinen und mittelständischen Unternehmen weniger technisiert. Die Arbeitsabläufe sind hier individueller und hängen stark von der aktuellen Situation oder dem jeweiligen Auftrag ab. Garten- und Landschaftsbauer, Straßenbauer und teils auch Steinmetze arbeiten oft draußen und mit schweren Maschinen, während beispielsweise Optiker und Feinmechaniker filigranere Aufgaben übernehmen und viel Kundenkontakt haben. Kleine und mittelständische Handwerksbetriebe bilden ihre Mitarbeiter oft selbst aus und übernehmen sie später in eine Vollzeitbeschäftigung. Nicht selten bietet sich für die ehemaligen Auszubildenden später die Möglichkeit, eine Techniker- oder Meisterschule zu besuchen.